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Gemeinsam mit dem diakonischen Unternehmen "Die Zieglerschen" wurden zu dem herkömmlichen Prozess der Wohnungsfindung alternative Wohnkonzepte für internationale Auszubildende konzipiert und ausgearbeitet.

STATUS QUO

Der Personalmangel in Pflegeinstitutionen hat sich in den letzten Jahren dramatisch verschärft. Zahlreiche Stellen sind unbesetzt und führen zu einer mangelnden Versorgung alter und kranker Menschen in Deutschland. Mit dem Mangel an Arbeitskräften wächst die Belastung auf jeden einzelnen Pfleger. Diese müssen durch Mehrarbeit die unbesetzten Stellen ausgleichen. Aufgrund der rückläufigen Geburtenraten und der zunehmenden Alterung der Bevölkerung wird die Problematik in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen.

 

Verschiedene Ansätze, wie der Ausbau digitaler Hilfsmittel oder der Einsatz von Robotik, sollen die Arbeit der Pflegekräften erleichtern und versuchen den Pflegenotstand einzudämmen. Eine seit vielen Jahren angewandte Methode ist darüber hinaus die

Rekrutierung ausländischer Mitarbeiter. Sowohl die Rekrutierung als auch die spätere Integration der internationalen Auszubildenden und Fachkräfte hängt dabei eng mit einem gelungenen Prozess der Wohnraumfindung zusammen. Aufgrund des derzeitigen Wohnungsmangels in Deutschland stellt die Wohnungsfindung ein grundlegendes Problem dar, welches alle sozialen Einrichtungen betrifft. 


Im Rahmen der Projektarbeit wurden in Kooperation mit sozialen Einrichtungen des diakonischen Unternehmens "Die Zieglerschen"

geeignete Wohnkonzepte entworfen. Ziel war es internationalen Mitarbeitern in Pflegeberufen eine Unterkunft bieten zu können

und gleichzeitig das interkulturelle Zusammenleben zu stärken. Der Fokus des Projekts lag neben der Konzeption auf der internen und externen Kommunikation, sowie auf verschiedenen Skalierungsmöglichkeiten. Der Schwerpunkt wurde im Zuge des Projektes auf internationale Auszubildende gelegt.

HERANGEHENSWEISE

Zunächst fand eine umfassende Grundlagenrecherche statt, um die Thematik einzugrenzen. Im Rahmen eines Workshops wurden gemeinsam mit den Verantwortlichen der „Zieglerschen“ Problemfelder innerhalb der Thematik, sowie die gegenseitigen Ziele und Erwartungen an das Projekt aufgezeigt. Basierend auf den Ergebnissen des Workshops und der Nutzerrecherche durch Interviews wurden die wichtigsten Informationen zusammengefasst und Opportunity Areas gebildet. Auf dieser Grundlage wurden spezifische Fragen definiert, die das Konzept erfüllen sollten.

 

In Form einer User Journey Map wurde der ganzheitliche Prozess der Rekrutierung dargestellt, welche Aufschluss über die Probleme, Risiken und Hürden, aber auch über Wünsche und Erwartungen der Zielgruppe gibt. Aus Unterlagen der „Zieglerschen“ und Interviews mit Personen aus diversen Institutionsbereichen konnte der Ist-Status definiert werden. Erfahrungsberichte internationaler Auszubil-dender gaben weitere Einblicke in den Prozess. Um einen Überblick über Anforderungen und mögliche Problemfelder aller involvierten Parteien zu erhalten, wurden weitere Interviews mit Wohnungsgebern durchgeführt. Im Anschluss wurden die Erkenntnisse und Meinungen synthetisiert woraus sich weitere Anforderungen an das Konzept ergaben.

 

Auf der so entstandenen Informationsbasis wurden in Form von mehreren Sprints und einem gemeinsamen Innovationszirkel neue gestalterische Problemlösungen geschaffen. Aus ersten Ideen ließen sich diverse Strategien, Konzepte und Services ableiten. Die vielversprechendsten Konzeptideen wurden weiter ausgearbeitet und iterativ auf Basis von Meinungsumfragen und Feedbackschleifen optimiert.

METHODEN

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Grundlagenrecherche

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Interviews

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User Journey

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Workshop

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Testing

LÖSUNG

Im Rahmen des Projekts entstanden zwei alter-native Wohnkonzepte, die sich problemlos in den bereits bestehenden Wohnungsfindungs-prozess integrieren lassen.

Wohnen für Hilfe — bietet Auszubildenden kostengünstigen Wohnraum. Dafür helfen sie dem Wohnpartner im Haushalt. Die Hilfe, die zwischen Wohnraumgeber-/in und Auszu-bildenden vereinbart wird, kann alle Bereiche des täglichen Lebens betreffen. So helfen sie beispielsweise im Haushalt oder Garten, begleiten diese bei Arztbesuchen oder gehen gemeinsam spazieren.

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Wohnen in Omas Stube — Beim Umzug ins Pflegeheim stehen Beteiligte oftmals vor der finanziellen aber auch emotionalen Frage,

was mit der eigenen Wohnung passiert. Vielen fällt es schwer auf Anhieb die Wohnung oder das Haus aufzugeben. Um die Pflegekosten finanzieren zu können, sind sie aber beinahe dazu gezwungen. Wohnen in Omas Stube unterstützt im Entscheidungsprozess, in dem der leerstehende Wohnraum von Auszubildenden bezogen werden kann. Der bereits möblierte Wohnraum wird erhalten und die Pflegekosten können gesenkt werden.

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AUSBLICK

Damit die Konzepte Anwendung finden, bestünde die Möglichkeit, dass die Alternativen in einem geschützten und kleinen Rahmen unter realen Bedingungen getestet werden. Es wäre denkbar zunächst in einzelnen Einrichtungen der "Zieglerschen" Pilotprojekte

zu starten. 

HERAUSFORDERUNG

Das Projekt barg zahlreiche Herausforderungen. Die Problematik des Pflegenotstands ist ein komplexer Sachverhalt, der sich über weite Bereiche erstreckt und immer wieder neue Probleme hervorruft. Aufgrund der Komplexität und der großen Reichweite genügt es

nicht nur an einem Punkt anzusetzen. Umso schwieriger war es sich auf eine Problemstellung zu fokussieren und hierfür realisierbare Lösungen zu finden.

 

Viele Konzepte warfen bereits innerhalb der Ideenfindung Probleme auf und mussten frühzeitig wieder verworfen werden. Darüber hinaus konnten aus Zeitgründen die Konzepte nicht tiefgründig ausgearbeitet werden. Eine Gesamtlösung erfordert eine Umstruk-turierung auf politischer, gesellschaftlicher sowie wirtschaftlicher Ebene und kann unmöglich innerhalb kürzester Zeit von nur einem Unternehmen erarbeitet werden. Im Rahmen des Projekts wurden aber verschiedene Lösungen und Konzepte aufgezeigt, die in

die richtige Richtung weisen.

Projekt — Semesterprojekt, WS 18/19

Team — Nathalie Mader, Robert Mayer und 

Dominikus Frank

In Zusammenarbeit mit — Die Zieglerschen e.V.

Betreuung — Dr. Eileen Mandir, Prof. Julia Kühne und Prof. Benedikt Groß

Universität — HfG Schwäbisch Gmünd

Tags — Strategic Design, Social, Intern and Extern Communication, Design Thinking

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